Lasercutter
Mit den Lasercuttern im ZAM kann Kunststoff, Holz, Pappe und Papier graviert und geschnitten werden. Metall kann damit nicht bearbeitet werden. Es dürfen nur die dokumentierten Materialien verarbeiten werden! Alle Laser brauchen eine Einweisung.
Zur Verfügung stehen aktuell:
- ein Trotec Speedy 100 mit 45W CO2-Laser (Arbeitsfläche 61 x 30 cm)
- ein Trotec Speedy 400 mit 120W CO2-Laser (Arbeitsfläche 101 x 61 cm).
- Lasercutter Einweisung - Trotec Speedy 400 & Speedy 100
- Best Practice / Erfahrungsberichte
- Technische Details: Trotec Speedy 400
- Rotationseinheit -- Einweisung
Lasercutter Einweisung - Trotec Speedy 400 & Speedy 100
Sie gilt für den Trotec Speedy 400 ("großer Laser") und Speedy 100 ("kleiner Laser").
Beide verhalten sich relativ ähnlich, Unterschiede sind entsprechend markiert.
Weitere Details im offiziellem Handbuch vom Speedy 400
Gefahren und Wichtiges
- Nutzung nur nach Einweisung.
Eine Einweisung umfasst eine Besprechung der Gefahren und deren Vermeidung, sowie die praktische Übung am Gerät, inkl. eines “Rollenspiels” zum Brandfall. Dokumentiert wird die Einweisung per Unterschrift. - Gerät niemals unbeaufsichtigt betreiben, wegen Brandgefahr.
Lasercutter schneiden und gravieren mit Hitze, d.h. sie erwärmen, verbrennen oder verdampfen das Werkstück (sehr gezielt). Dabei kann es zu unkontrollierten Bränden kommen. Deshalb muss der Lasercutter im Betrieb immer beaufsichtigt werden um im Bandfall schnell eingreifen zu können. - Was tun, wenn es brennt?
Bei kleinen Flammen abseits vom Laserpunkt: Laserauftrag durch Pause/Play-Knopf pausieren und beobachten.- Deckel anheben (reicht meist)
- Deckel ganz öffnen
- Feuer mit nebenstehenden CO2-Löscher bekämpfen
Das HappyLab in Wien ist wegen eines unbeaufsichtigt laufenden Lasercutters einmal ausgebrannt.
- Nur geeignete Materialien verwenden, wegen Gefahren für Gesundheit und Gerät.
Keine unbekannten Materialien. Besonders keine Materialien die giftige Gase entwickeln können, wie zum Beispiel PVC, Teflon, etc. Der Filter wird diese Stoffe nicht restlos entfernen. Außerdem kann das Gerät, besonders die Linse und Spiegel, Schaden nehmen.
Welche Materialien geeignet sind erfährst du im Abschnitt "Materialien". - Keine leicht entzündlichen Sachen im Lasercutter bearbeiten, wegen Brand und Explosionsgefahr.
Feuerzeuge (außer diese wurden noch nie befüllt), Gasflaschen und dergleichen können durch die eingebrachte Wärme Feuer fangen und sogar explodieren. Bei Akku-betriebenen Geräten muss der Akku entfernt werden, wenn das Gehäuse nicht aus Metall oder Glas ist, denn der Laser könnte sich durch das Gerät – bis zum Akku – schneiden und diesen entzünden.
Nutzung
Am eigenen Rechner oder ZAM-Rechner
- Vektordaten für Schnitte als SVG-Datei vorbereiten
Schnitte als rote Linien (RGB Farbe #FF0000) - Linienbreite wird ignoriert
Markierungen (Vektor-Gravur) als grüne Linien (RGB Farbe #00FF00) - Linienbreite wird ignoriert - Bilder für Gravuren als PNG oder JPG bereitstellen - diese werden von der Software automatisch in Graustufen konvertiert
- Trotec Nutzungskarte des jeweiligen Lasercutters für die Anmeldung holen. (Es können mehrere Nutzer gleichzeitig auch von verschiedenen Rechnern eingeloggt sein. Diese müssen aber alle unterschiedliche Zugangsdaten nutzen - daher die Karten.)
Im Browser (Chromium / Google Chrome)
- Im Chromium / Google Chrome Browser (NICHT Firefox) die folgende Adresse öffnen:
In den Anmeldebildschirm die Zugangsdaten der jeweiligen Nutzungskarte (Großer Laser/ Kleiner Laser) eintragen und auf "Anmelden" klickenSpeedy 100:
kleinerlaser.im.zam.hausSpeedy 400:
grosserlaser.im.zam.haus - Die Steuersoftware von Trotec heißt "Ruby" und ist in vier Bereiche eingeteilt: Manage, Design, Prepare und Produce
- Von der Startseite "Manage" zum Bereich "Prepare" wechseln:
- SVG Datei per Drag&Drop in den Arbeitsbereich ziehen:
- Die eingefügte Grafik hat in Ruby die "Anfasser" mit den Abmessungen der ursprünglichen Dokumenten-Größe (im Beispielbild 210x297 mm - also DIN A4), nicht der Grafik-Größe (hier 30x30 mm)
Die Arbeitsfläche lässt sich mit der rechten Maustaste verschieben und mit dem Scrollrad zoomen. - Grafikbereich anpassen
Edit-Button (im Rahmen der Eingefügten Grafik) anklicken, dann Grafik auswählen und "An Design anpassen" Button in der Menüzeile anklicken
Hier können nun auch die Farb-Zuordnungen geändert/korrigiert werden.
Anschließend "Job Aktualisieren" Button klicken: - Kontrollieren, ob die Größe und Position passt - ggf. durch manuelle Eingabe korrigieren:
Am Laser
- Laser einschalten:
Dazu am Gerät den Schlüsselschalter nach rechts auf "Power" drehen. Der Deckel muss während der Laser "hochfährt" geschlossen bleiben und es darf sich kein Werkstück im Laser befinden.Speedy 100:
Nach Abschluss fährt der Laser-Kopfs nach oben links.
Das Gerät piept noch einmal leise.
Die LED über der "Play"-Taste blinkt weiterhin grün.Speedy 400:
Der Laser piept beim Starten, das ist normal.
Nach Abschluss wechselt die Anzeige von "Gerät nicht bereit" zu "Queue ist leer" bzw. einer Liste der Jobs in der Queue (Warteschlange) wechselt. - Jetzt kann man sowohl den Laser-Kopf, als auch den Tisch mit den Bedientasten am Laser verfahren.
Die Tasten links verfahren den Laserkopf.
Die Tasten rechts fahren den Tisch rauf oder runter.
Zum Fokussieren fährt man nun den Kopf an eine geeignete Position des Werkstücks (angezeigt durch den roten Laserpunkt) und drückt zur Aktivierung des Autofokus die beiden rechten Tasten (hoch UND runter) kurz gleichzeitig.Speedy 400:
Die Tasten links verfahren den Tisch rauf und runter, und die mittigen Tasten den Laserkopf.
Zum Fokussieren fährt man nun den Kopf an eine geeignete Position des Werkstücks (angezeigt durch den roten Laserpunkt) und drückt zur Aktivierung des Autofokus die beiden linken Tasten (hoch UND runter) kurz gleichzeitig.
Zurück im Browser (Chromium / Google Chrome)
- Jetzt kann in Ruby das Design passend zum Werkstück platzieren - entweder über die Position des Lasers - die in Ruby durch das [+] Symbol auf der Arbeitsfläche dargestellt wird (die Grafik rastet mit den Anfassern und dem Zentrum darauf ein) - oder über die Kamera (siehe unten).
Für Foto-Gravuren zieht man einfach das Bild in den Ruby Arbeitsbereich, skaliert es bis es den Anforderungen entspricht, und platziert anschließend die Grafik wie oben für Vektorgrafiken erklärt. Auch Bilder rasten mit den Anfassern oder dem Zentrum am Marker für die aktuelle Laser-Position ein.
Zur einfachen Platzierung kann man auch die eingebaute Kamera nutzen - diese aktiviert man in Ruby mit der Schaltfläche "Tischkamera". Es dauert einen Moment bis die Kamera aktiv ist.
- Nun wählt man das passende Material aus der Materialdatenbank aus. Hier als Beispiel "Papier 300":
Operationen/Arbeitsschritte denen keine Farbe zugeordnet ist werden nicht ausgeführt.
Möchte man die die Farbzuordnung, Laserleistung, Geschwindigkeit oder AirAssist (Zublasung direkt an der Düse/Schnittkante) ändern, so klickt man auf "Material Details". Dort dann entsprechend die Änderungen vornehmen. die zwei größten Stellschrauben sind:
Leistung (P): prozentuale Anteil der Laserleistung
Geschwindigkeit (V): prozentuale Anteil der Geschwindigkeit
Es gibt noch weitere Einstellungen, die jedoch eine kleinere Rolle spielen.
Wichtig sind noch die Unterschiede bei "Prozessgas":
Speedy 400:
"Aus" keine Zublasung bei der Düse/Schnittkante
"Zublasung" durch den interne Kompressor (<<5bar)Speedy 400:
"Aus" keine Zublasung bei der Düse/Schnittkante
"Zublasung" durch den interne Kompressor (<<5bar)
"Gas 1" ist die externe 5 bar Druckluft"Gas 2" ist nicht angeschlossen
Mit dem rechten Knopf speichern (der linke überschrieben die globalen Materialeigenschaften).
Falls man sich hier nicht sicher ist bitte eine einweisende Person fragen. - Jetzt kann man den Job zum Laser schicken, mittels "QUEUE" Knopf oben rechts.
Bei größeren Projekten sollte man vorher die Jobdauer berechnen mit einem Klick auf
- Jetzt kann die Ausgabe am Laser mit der "Play" Taste am Bedienfeld gestartet werden.
- Lasercutter bis zum Auftragsende beobachten, bei Feuer eingreifen.
Sobald irgendwas gefährlich schief läuft (für Mensch oder Maschine), sofort Not-Aus-Taster drücken! Zum Wiedereinschalten muss der Laser dann ggf. neu gestartet werden. - Werkstück entnehmen und Abschnitte - die auf dem Tisch/Gitter liegen - entfernen.
Falls kleinere Teile durch das Gitter gefallen sind kann dieses herausgenommen werden:
Speedy 100:
- Laserkopf manuell an die Startposition (oben links) fahren falls noch nicht dort.
- Tisch weit nach unten fahren (optional, macht das Herausheben einfacher)
- Gitter vorsichtig herausnehmen, dabei aufpassen dass man nicht an den Laserkopf stößt.
- Teile entfernen.
- Gitter wieder einsetzen. Darauf achten, dass es in den vorhanden Aussparungen "einrastet".
Speedy 400:
- Laserkopf manuell an die Startposition (oben links) fahren falls noch nicht dort.
- Tisch weit nach unten fahren (optional, macht das Herausheben einfacher)
- Druckknöpfe oben links und unten rechts entriegeln.
- Gitter vorsichtig herausnehmen, dabei aufpassen dass man nicht an den Laserkopf stößt.
- Teile entfernen.
- Gitter wieder einsetzen und mit Druckknöpfen verriegeln.
- Laserkopf manuell an die Startposition (oben links) fahren falls noch nicht dort.
- In der Zeit in der der Laser nicht aktiv genutzt wird ...
Speedy 100:
... bitte über den Schlüsselschalter wieder ausschalten - auf "0" drehen. Dies spart Strom und reduziert die Lautstärke deutlich.Speedy 400:
... kann man diesen über das eingebaute Display in den Standby Modus schalten - das reduziert die Lautstärke erheblich. Dazu den Power-Button auf dem Display betätigen. - Nutzungskarte bitte wieder zurücklegen
Materialien
Damit Materialien sicher für Mensch und Maschine sind, dürfen diese beim Erhitzen, Verbrennen oder Verdampfen nicht zu toxischen oder ätzenden Stoffen werden und sollte außerdem nicht "spritzen". Wenn Material auf die Linse spritzt wird diese leicht beschädigt (und Ersatz ist teuer).
Maximale Werkstückgrößen
Speedy 100: 30,5 x 60cm
Speedy 400: 60 x 100cm
Unsere Materialien vor Ort sind in der Regel auf 30 x 60cm zugeschnitten.
✅ Erlaubte Materialien
- unbrennbares: Glas, Keramik, Stein
- dünne Lackschichten auf Metall (außer Teflonbeschichtung)
- Acrylglas (PMMA)
- PET (z.B. Overheadfolie, Bayer Vivak)
- Moosgummi (z.B. EVA Schaum)
- POM (Polyoxymethylen, z.B. Delrin)
- Papier, Pappe, Karton
- Holz (auch Sperrholz, MDF, HDF und ähnliche Werkstoffe nur aus Holz und Leim)
- "trockene" Nahrungsmittel, soweit bekannt, wie zum Beispiel Äpfel (nur gravieren), Butterkeks ohne Schokolade, Brezen, ...
- PE Polyethylen (z.B. DuPont Tyvek) / PP Polypropylen:
Schaumstoffe gehen gut
Platten schlecht laserbar, aber erlaubt - PS Polystyrol bis 1mm Dicke
- PC Polycarbonat bis 1mm Dicke
- spezieller laserbarer Stempelgummi aus dem FabLab
- Heißlaminierfolie nur wenn sie laut Datenblatt des Herstellers aus PET+EVA besteht (keine Kaltlaminierfolie, diese enthält oft PVC)
- Baumwolle (auch Viskose), Leinen, Naturfasern
- Bastelfilz, wenn aus Viskose oder Viskose-Wolle-Mischung
Wolle stinkt beim Lasern wie verbrannte Haare, ist aber sonst nicht problematisch. - Schellack
Verwechslungsgefahr muss ausgeschlossen sein: Normale Schallplatten sind nicht aus Schellack sondern aus PVC und deshalb verboten.
❌ Verbotene Materialien
- im Zweifelsfall: alles was nicht erlaubt ist
- nicht eindeutig identifizierbare Kunststoffe („irgendwas durchsichtiges“)
- spritzendes oder stark wässriges Material (Schokolade, ...)
- Schallplatten aus Vinyl (ist PVC). Alternative siehe: Schellack
- ABS, Epoxidharz (GFK, CFK, Platinen), weil es übelst stinkt
- PS Polystyrol / PC Polycarbonat dicker als 1 mm, weil es beim Lasern spritzt
- PA Polyamid / PU Polyurethan / Textilien mit Nylon- oder Elastan-Anteil / NBR-Gummi Nitrilkautschuk / alle Stoffe, die gleichzeitig H-, C- und N-Atome enthalten: entwickelt Blausäure (HCN)
- halogenhaltige Kunststoffe: PVC = Vinyl = Neopren, PTFE = Teflon (z. B. als „glitschige“ Beschichtung von Taschenmessern), PFA, ...
Erteilen von Einweisungen
Das Erteilen von Einweisungen bedarf viel Erfahrung am Gerät und Klarheit bei der Vermittlung der Inhalte. Deshalb gibt sind nur folgende Personen einweisungsberechtigt:
- Kevin Bradenstein
- Melanie Wittig
- Julian Hammer
- Florian Jung
- Oliver Rennen
Quellen und Lizenz
Die hier veröffentlichten Inhalte stehen unter der CC-BY-SA 3.0 Lizenz.
Einige Textpassagen und Formulierungen wurden aus der Lasercutter-Einweisung des FAU FabLabs entnommen, welche ebenfalls unter CC-BY-SA lizensiert ist.
Backup
Backup der Materialeinstellungen vor dem entfernen von Trotec Defaults.
Best Practice / Erfahrungsberichte
Sammlung von Erfahrungswerten und praktischen Hinweise für gängige Bastelprojekte
Materialkosten
Preisliste Stand 15. Januar 2024
Ideen und Vorlagen
- Vorlagen zum Erstellen von Boxen und Aufbewahrungshilfen: https://boxes.hackerspace-bamberg.de/ (boxes.py)
- Verbindungen von Plexiglaselementen https://store.curiousinventor.com/...
Ecken
Die Trotec Lasercutter behandeln Ecken intelligent und brauchen hier keine Hilfe. Beispielsweise bei boxes.py sollte bei "inner_corners" anstelle von loop einfach corner ausgewählt werden. Sonst werden die Ecken doppelt gelasert.
Steckverbindungen und Burn-Korrektur
Erfahrungswerte Burn-Korrektur: Bitte neuestes Datum oben
Datum |
Gerät |
Material + Dicke |
Burn-Korrektur |
Eingetragen von |
2025-03-30 | Trotec Speedy 400 | HDF 3mm | 0,05 | Kevin Bradenstein |
2024-01-19 |
Zing 6030 |
HDF 3mm |
0.06 |
Markus Dutschke |
Hintergrund
Beim Erstellen von Rechteck-Steckverbindungen wie auf boxes.py verwendet (ineinander greifende Rechtecke) müssen folgende Effekte beachtet werden, um eine Passgenauigkeit zu erzielen, welche weit genug zum Zusammenführen und eng genug für einen stabilen Halt ist:
- Größe des Laserstrahls
Die Schnittdicke des Lasers führt dazu, dass ineinander greifende Rechtecke eine ganz leichte Lücke aufweisen - Materialeigenschaften
Verhalten und Oberfläche des Materials an den Schnittkanten bestimmt ebenfalls die Eigenschaften der Steckverbindung - Laserstrahl ist nicht parallel sondern fokussiert
- Laserstrahl ist nicht punktförmig, sondern oval
- Genauigkeit (Diskretisierung) Motorsteuerung
- (eventuelle) Schiefstellung des Lasers
Wenn der Laser nicht 100% senkrecht steht, sondern ganz leicht schief, sind die Schnittkanten nicht mehr senkrecht und es wird etwas mehr Spiel benötigt, um Rechteck-Steckverbindungen zusammenzustecken. Diese extra Toleranzen hängen vom Zusammensteckwinkel und der Orientierung der Steckverbindung beim Lasercutten ab.
Der Einfachheit halber, fassen wir diese Effekte als Burn-Korrektur zusammen. Es ist am sinnvollsten diese empirisch zu ermitteln. Da auch andere Effekte als die Laserausdehnung eine Rolle spielen, muss diese nicht für alle Materialtypen und Dicken gleich sein.
Definition der Burn-Korrektur
Bei der Definition der Burn-Korrektur lassen wir die anderen Effekte außer Acht und betrachten nur die physische Ausdehnung des Laserstrahl. Die Burn-Korrektur entspricht hierbei dem Radius des Laserstrahls.
Nehmen wir für die folgenden Beispiele eine Burn-Korrektur von 0.06mm an.
Unterschied zwischen positivem und negativem Ausschnitt:
Möchte ich also ein Quadrat von 6mm Kantenlänge ausschneiden, muss ich dieses 6.12mm groß designen, da beim ausschneiden an beiden Rändern der Radius des Laserstrahls von 0.06mm zusätzlich abgetragen wird. Möchte ich hingegen eine quadratische Aussparung von 6mm Kantenlänge erzeugen, so muss ich dieses als 5.88mm großes Quadrat anlegen, da der Radius des Lasers zusätzlich abgetragen wird.
Abmessung Burn-Korrektur:
Hier nocheinmal die typischen Bemaßungen bei einer Rechteck-Steckverbindung
Download als .svg: 240201_burnKorrektur.svg
Verbindung von Lasergecutteten Teilen
Rechteck Steckverbindung
Standardverbindung. Zur vollen Stabilität noch kleben
Kleben
Einschmelzgewinde
Schriftzüge auf Acryl
Beschriftungen in 3D-gedruckten Teile
Da man mit dem 3D-Drucker nur bedingt saubere Schriftzüge erstellen kann, hier eine kleine Anleitung, wie man schöne Schilder mit einem relativ einfachen 2-Farb-Druck (manueller Filamentwechsel) erstellen kann.
Hierzu erstellt man das Modell am besten so, dass nur 2 Lagen eine unterschiedliche Farbe haben. Damit der Farbwechsel im relevanten Modell sauber funktioniert, erstellt man einen kleinen Purge-Tower neben dem Modell, den man in der Modellliste dann ganz nach oben schieben muss, um als erstes in jedem Layer gedruckt zu werden. Dieser Tower muss nur so hoch sein, dass er von der zweiten Farbe eine Schicht enthält.
Hier ein Beispiel für die Schildchen des Modern-Gridfinity-Case.
Der Purge-Tower ist 10 x 20 x 0,6 mm groß. Die Frontfarbe ist zwei Schichten dick, da bei einer Schicht und ungünstiger Farbkombination (z.B. schwarz - rot) der Kontrast ein wenig ärmlich wird.
Nun geht man in die Schicht auf 0,6mm höhe und klickt auf das (+)-Zeichen. Das Ergebnis sieht dann folgendermaßen aus. Das kleine (X) neben dem Höhelineal zeigt, dass man alles richtig gemacht hat. Durch Klick auf das (X) kann man den Farbwechsel auch wieder aufheben, sollte man sich vertan haben.
Nun kann man das Modell zum Drucker schicken (oder auf einen USB-Stick schieben) und drucken. Das sieht dann etwa so aus.
Nun kann man das Teil in den Lasercutter legen und mit der Gravur beginnen...
To be continued...
Am Ende kann es dann so aussehen:
Versuche: Glas "schneiden"
Fensterglas (hat grüne Kante) wird mit der TLS-Methode "geschnitten", mit max. Leistung und max. Frequenz.
- Parameter experimentieren: hier max. Leistung (120 W) und max. Frequenz (60 kHz) verwenden. Fokus muss oberhalb der Platte liegen, so dass der Strahldurchmesser auf der Glasoberfläche etwa 5 mm misst. Ein schmal-fokussierter Strahl (4"-Linse) wäre besser, aber der Abstand wird dann vermutlich zu groß? dann die 2"-Linse verwenden. Verfahrensgeschwindigkeit so wählen, dass der Spannungsriss von der Glasoberfläche möglichst bis unten geht (erste Einstellung 50 m/s).
- Abschrecken: Ideal wäre, wenn die Düse hinter dem Laserstrahl die Oberfläche kühlen (abschrecken) könnte... (kalte Luft, vernebelt)
- Glas-Vorbereitung: Das Glas muss zum Schneiden sauber sein. Erst beidseitig mit klarem Wasser waschen und anschließend trocknen. Dann entlang der vorgesehenen Risslinie mit Petroleum reinigen.
- Initialriss: Jede Schnittlinie braucht einen Initialtiss auf der Linie (einige mm), ausgeführt mit dem Hand-Laserschneider. Durch die thermische Energie des Lasers und die Ausdehnung des Materials wird der Initialriss dann fortgeführt.
- Entlastungsschnitte: Wenn der Schnitt nicht von einer Glaskante zur anderen geht, sondern eine geschlossene Form geschnitten werden soll, dann braucht man Entlastungsschnitte. Zuerst wird 1. die geschlossene Form geschnitten (beispielsweise ein Kreis) . Anschließend werden 2. ausgehend von der bereits geritzten Form zur Außenkante des Glases mehrere Entlastungssschnitte gemacht, die den Verlust-Teil außen rum in mehrere Stücke teilen. Dazu wird für jede Linie mit dem Hand-Glasschneider ausgehend von der bereits geritzten Linie ein durchgehender gerader Initialriss gemacht bis zur Außenkante der Glasscheibe.
Alternative ist Wasserstrahlschneiden. Anbieter: metallundleben.de Nürnberg (1 Schnitt 150 cm 150 € plus Material).
Gravieren
Tipps:
- Die Gravur soll von vorne nach hinten ausgeführt werden. Die Gravur wird dadurch sauberer, da keine Rückstände auf dem Weg zum Auspuff über frisch gravierte Teile geblasen werden.
- Luftunterstützung aktivieren ("On")
- Laserkorrektur (LC-Wert) auf 10 einstellen
- Material muss über den gesamten Arbeitsbereich flach bleiben.
- Durch Erhöhung des Z-Offsets (kontrollierte Entschärfung) wird der Kontrast erhöht und das Gravurbild dunkler.
Das kann aber auch die Gravurdetails verringern.
Gravieren von Glas
Um Glasflaschen zu gravieren, eignet sich die Einstellung "Glass Industrial | 2.0mm".
Am besten unter Materialeinstellungen / Fortgeschritten noch als Dithering-Algorithmus "Stucki" auswählen.
Technische Details: Trotec Speedy 400
Spezifikationen
Arbeitsfläche Ladefläche |
1000 x 610 mm 1096 x 698 mm |
Arbeitshöhe | 305 mm bei 2 Zoll Linse 255 mm bei 4 Zoll Linse |
Lasertyp | CO2-Laser |
Laserleistung | 120 W mit PWM einstellbar (in %), luftgekühlt |
Wellenlänge | 10,6 μm (10570...10630 nm) |
Pulsfrequenz | 500-60.000 Hz |
Fokuslinsen |
2" = 5,08 cm Brennweite 4" = 10,16 cm Brennweite |
Fokustiefe | manuell oder automatisch einstellbar |
Blasdüse extern | 5 bar |
Blasdüse intern | ? bar (wesentlich weniger) |
Verfahrensgeschwindigkeit | 3,55 m/s (max. ?) |
Prozessgeschwindigkeit |
4,32 m/s (15,5 km/h) |
Wiederholungen | sind möglich |
Wiederholgenauigkeit | +- 0,015 mm (3/100 mm) |
Gravur-Auflösung |
Schnell: 333 dpi Qualität: 600 dpi |
Zubehör
Zum Speedy 400 gibt es im ZAM folgendes Zubehör:
Fokuslinsen
Fokuslinse |
Gravieren |
Schneiden |
2" = 5,08 mm Brennweite |
Grafiken mit mittleren Details und Auflösung (500 dpi Auflösung; mit verminderter Schärfe bis 100 dpi Auflösung), Standard-Gravuren |
Mittlere Laserleistung, Acryl < 8 mm, Holz mittlerer Härte < 12 mm. |
4" = 10,16 mm Brennweite | Brandgravur Holz, Lasergravieren Grafiken mit geringer Detaillierung mit hohen Laserleistungen | Schaumgummi |
Rotationseinheit -- Einweisung
Der Trotec Speedy 400 ("der große") kommt auch mit einer Rotationseinheit. Mit dieser kann man Rundgravuren, z.B. um Tassen, Flaschen etc. anfertigen.
Ihre Benutzung birgt allerdings einige Tücken und zusätzliche Gefahren, deshalb ist die Nutzung nur mit einer zusätzlichen, per Unterschrift bestätigten, Rotationseinheits-Einweisung erlaubt!
Einweisung
Installation
Die Rotationseinheit liegt unter dem Laser. Um sie einzubauen, muss erst der Lasertisch ganz nach unten gefahren werden (dafür muss der Laser an sein), und der Laser muss wieder ausgeschaltet werden.
Es empfiehlt sich, die rote Klappe herunterzuklappen, dann hat man mehr Bewegungsfreiheit
Dann kann man die Rotationseinheit auf das Lasergitter setzen, sodass die Löcher links und rechts in die Stifte im Lasertisch einrasten:
Die Winkelverstellung muss ganz heruntergeklappt sein. Das Kabel wird bei ausgeschaltetem Laser in den Anschluss in der linken Innenwand eingesteckt. Danach wird der Laser eingeschaltet. Achtung: Der Laserkopf fährt automatisch über die Rotationseinheit. Kollisionsgefahr!
Achtung: Die Rotationseinheit darf nur bei ausgeschaltetem Laser eingesteckt werden!
Linsenwechsel
Der Laser kann mit einer 2-Zoll oder einer 4-Zoll-Linse betrieben werden. Die beiden unterscheiden sich in der Brennweite, d.h. darin, wie weit das Werkstück vom Laserkopf entfernt sein muss.
Für Arbeiten mit der Rotationseinheit bevorzugen wir die 4-Zoll-Linse, da das die Gefahr von Kollisionen mit der Einheit oder dem Werkstück reduziert.
Achtung: Linsen sind empfindlich und teuer. Nur in der gepolsterten Linsenbox ablegen!
Um die Linse auszutauschen, wird erst der Zylinder unterhalb der Linse etwas nach unten geschraubt. Dann kann die alte Linse herausgezogen und die neue eingeschoben werden. Dann mit dem Zylinder wieder fixieren:
Der Konus kann optional entfernt werden. Er dient der Kanalisierung der Druckluft, aber kann je nach Werkstück mit der Rotationseinheit kollidieren. Wenn nötig, einfach abschrauben:
Bitte nach getaner Arbeit die Linse wieder zurückwechseln!
In jedem Fall muss nach einem Linsenwechsel dem Laser der neue Linsentyp mitgeteilt werden. Hierfür im Webinterface des Lasers im "Burgermenü" auf "Einstellungen", dort unter "Gerät" die entsprechende Linse einstellen und speichern.
Einspannen des Werkstücks
Das Werkstück wird zwischen die beiden schwarzen Drehteller eingespannt. Dazu kann der linke Teller mit dem Hebel bewegt werden. Der linke Teller ist gefedert gelagert; die Feder sollte ca halb gespannt sein, wenn das Werkstück eingespannt ist:
Kippen des Werkstücks
Wenn das Werkstück konisch ist, kann es schräg gestellt werden, damit die zu lasernde Fläche parallel zur Horizontalen ist:
Achtung
Sowohl die Rotationseinheit als auch das Werkstück kann nach oben hin überstehen. Es besteht Kollisionsgefahr mit dem beweglichen Laserkopf!
Fokussieren
Der Autofokus kann nicht benutzt werden. Stattdessen liegt jeder Linse eine Fokussierhilfe bei. Diese wird in den Laserkopf eingehängt, dann fährt man den Tisch langsam hoch bis die Fokussierhilfe das Werkstück berührt und herunterfällt. Das ist dann die korrekte Höhe.
Vorlage vorbereiten
Die Vorlage wird weitgehend wie üblich erstellt. Im dritten Schritt, in dem dann die Position im Laserbett und das Material eingestellt werden kann, muss auf das "Glas" geklickt werden:
Im dann erscheinenden Textfeld gibt man dann den Durchmesser des eingespannten Objektes an:
Das beeinflusst, wie weit (um wie viele Grad) das Werkstück pro Zentimeter der Vorlage gedreht wird. Falsche Werte führen also zu einem gestauchten Bild.
Für gekippt eingespannte Objekte kann man z.B. den mittleren Durchmesser nehmen.
Die Bedienoberfläche sieht dann folgendermaßen aus und zeigt angedeutet, wie die Vorlage "um das Objekt gewickelt" werden wird:
Die horizontale rote Linie ist längs zur Rotationsachse. "Nach oben / unten" dreht das Werkstück.
Danach / Aufräumen
Nach Benutzung der Rotationseinheit bitte wieder alles rückbauen:
- Laser ausschalten. (!)
- Rotationseinheit ausstecken.
- Laser einschalten und den Laserkopf nach hinten / aus dem Weg fahren.
- Rotationseinheit nach oben herausnehmen und wieder unter dem Laser verstauen.
- Linse zurückwechseln und in den Einstellungen entsprechend umstellen.