Anthotypie (Drucken mit Pflanzensaft und Sonne)
Mit pflanzlichen Farbstoffen, Sonnen (UV-) Licht und Objekten deiner Wahl ein Bild herstellen.
1. GEGENSTAND |
Anthotypie nennt man, wenn du mit Pflanzensaft (Chlorophyll) und Sonnenlicht auf Papier Drucke herstellst.
|
2. ZWECK |
Kunst, Freude, Erleben der eigenen Kreativität;
|
3. TECHNIK |
Es geht darum, eine Bildkomposition aus undurchsichtigen Objekten auf einem UV-(Sonnen-)lichtempfindlichen Untergrund zu machen, und sie durch Belichten festzulalten. Zuvor musst du dir die lichtempfindlichen Papiere herstellen, aus Pflanzen, die in einem Mixer zerkleinert werden. So kommst du ans lichtempfindliche Chlorophyll der Grünpflanzen.
|
4. MATERIAL |
Am besten arbeitest du auf einem Untergrund, der nicht feuchteempfindlich ist.
1. Küchen-Mixer (auch Stabmixer) 2. feines Sieb (optional) 3. Küchenschwamm 4. Papier (leichter Karton (möglichst särefrei); saugfähig ist nicht schlecht; 5. Glasscheibe / Plexischaibe / transparente (Overhead-)Folie in der Größe deines späteren Bildes; evtl Klammern zum Befestigen der Folie auf dem Druck-Papier) 6. Objekte (idealerweise flach!), die du zur Bildkomposition benutzen willst (das können Pflanzenblätter sein, technische Objekte, ausgeschnittene Formen aus Pappe, Sandkörner oder Kies, ... bis hin zu kontrastreichen Fotos auf einem transparenten Träger) 7. Ultraviolettes (UV) Licht. Entweder aus einer speziellen UV - Lampe oder aber (empfohlene Methode) unter Nutzung der UV-Anteile im Sonnenlicht.
|
5. VERFASSER / VERFASSERIN
|
Jochen Hunger jh@jochenhunger.com |
6. SCHRITTE | |
6.1. Herstellen Photopapiere |
Herstellen der "Photopapiere: a. mach einen Spaziergang und suche dir Blätter grüner Pflanzen, z.B. Brennessel (Handschuhe nicht vergessen) o.ä.. Du brauchst ca. zwei Handvoll für einen Quadratmeter "Fotopapier". Auch ideal: Spinat. b. zerkleinere sie im Mixer, füge genau so viel Wasser hinzu wie es braucht, dass die Blätter sich zerkleinern lassen. Gut ist es, wenn es eine schaumige Suppe gibt, in der keine Blatt-reste mehr erkennbar sind. c. Trenne die faserigen Anteile vom dunkelgrünen Pflanzensaft, mit ihm gehts weiter. d. Nimm einen frischen Küchensschwamm und trage damit den Pfanzensaft auf dein Papier auf. Versuche, eine möglichst gleichmässige Verteilung zu erhalten. e. Lasse die Papierbögen trocknen. |
6.2. Künstlerische Konzeption |
Gestalte mit deinen Objekte (siehe oben) eine Komposition. Je flacher die Objekte und je dichter sie auf dem Papier aufliegen, desto schärfer wird ihr Abdruck sein. Natürlich kannst du auch mit Unschärfe spielen.
|
6.3. Vorbereitung der Belichtung |
Dein Motiv wird nun mehrere Stunden vermutlich im Freien liegen. Benutze eine transparente Abdeckung, um es zu "fixieren". Gerade wenn du nur eine leichte Folie benutzt, sind Metallklammern hilfreich zum Fixieren und Andrücken der Objekte.
|
6.4. Belichtung |
Platziere dein Motiiv mit Abdeckung im Sonnenlicht. Du kannst es so aufstellen, dass es im rechten Winkel zur Richtung des einfallenden Sonnenlichtes steht, um Schatten zu vermeiden. Expertinnen drehen es sogar in gewissen Abständen nach der Sonne, um die Umrisse möglichst scharf zu zeichnen.
|
6.5. Nachbehandlung |
Nach 3 / 4 / 5 / 6 Stunden (abhängig von deiner Neugierde) nimmst du die Abdeckung ab und bist hingerissen vom sanften in Grün- und Brauntönen oszillierenden Bildeindruck.
|
Nach Abschluss: |
Es existiert noch keine ideale Technik, mit der der natürliche Zerfall deer Pflanzenfarben aufgehalten werden kann. Nach einem halben Jahr haben die Kontraste nachgelassen, und irgendwann verblasst dein Motiv. Zeit, wieder rauszugehen und von vorne zu beginnen.
|
7. ZEITBEDARF |
Herstellen der Papiere ca 2 Stunden (kann auch vom Belichtungsvorgang getrennt werden, dann machst du Papiere auf Vorrat, lagerst sie dunkel und einigermassen kühl). Herstellen der Komposition: ca 10 -15 Minuten. Belichtung: mindestens 3 Stunden im Sonnenlicht, es gibt keine Obergrenze: je länger, desto größer die Kontraste.
|
8. NUTZUNGSERFAHRUNGEN | ... |
https://www.bbc.com/news/in-pictures-53821196 |
No Comments